Maracatu ist Musik und Gesang
Die rhythmischen Takte (Toques) des Maracatu werden überwiegend auf zylindrischen großen Trommeln gespielt. Die original Trommeln aus alten Fässern oder sehr schwerem Macaiba-Holz, der ausgehölte Stamm einer Palme, werden nur noch von wenigen Maracatus gespielt. Hier in Europa verwendet man hauptsächlich große Marschtrommeln (Alfaias/Bombos), sowie die Snare (Caixa), Shaker (Ganzá), die Glocke (Gongué) und die Xequere. Die großen Zylindertrommeln werden mit Holzschlegeln geschlagen. Sie erzeugen den tief-dröhnenden Klang, der wie ein Pulsschlag die ganze Gruppe bewegt. Darüber liegen die helleren Töne, erzeugt durch die Caixa oder Taról, die klingt, als würde man Sand sieben. Das sind die Instrumente, mit denen die Musik beim Maracatu gemacht wird.
Zur Musik des Maracatu werden auch Lieder gesungen, die sogenannten „Loas“, die als Mittel zur Erzählung der Herkunft, Geschichte und auch als Erhalt der Nationen dienen. Diese Musik und Lieder sollten in ihren Texten dazu beitragen, dass die Sklaven nie vergessen, woher sie kommen und welche Traditionen ihre Vorfahren hatten. Auf diese Weise konnten die Sklaven in Brasilien ähnlich wie die Sklaven in Südamerika mit Musik und Gesang viele Qualen und Erniedrigungen überleben. Die Musik gab Trost und den Glauben daran, dass das Leid irgendwann einmal für sie ein Ende hat.